Am 26. Oktober 2023 luden wir Sie anlässlich des Go-lives unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections dazu ein, gemeinsam mit uns durch unsere vielfältigen Sammlungen zu „browsen“. Es war ein schöner Abend, an dem die Teilnehmenden die digitalen Versionen verschiedener Objekte des Museums entdecken und sich darüber austauschen konnten. Der Abend ist nun vorbei, doch die Plattform bietet weiterhin die Möglichkeit, die verschiedenen Facetten des Museums jederzeit zu erkunden und zu erforschen.

Ein digitales Museum?

Laut der 2022 vom Internationalen Museumsrat angenommenen Definition des Museums handelt es sich bei diesem um: „eine nicht gewinnorientierte, dauerhafte Institution im Dienst der Gesellschaft, die materielles und immaterielles Erbe erforscht, sammelt, bewahrt, interpretiert und ausstellt. Öffentlich zugänglich, barrierefrei und inklusiv, fördern Museen Diversität und Nachhaltigkeit. Sie arbeiten und kommunizieren ethisch, professionell und partizipativ mit Communities. Museen ermöglichen vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Bildung, Freude, Reflexion und Wissensaustausch.“ In der Definition wird nicht konkret von einem Gebäude oder einer Sammlung gesprochen. Stattdessen wird das Museum als eine Einrichtung verstanden, die uns durch ihr Erforschen, Sammeln, Bewahren, Interpretieren und Ausstellen von materiellem und immateriellem Erbe Erfahrungen und Wissen vermittelt. In diesem Sinne kann auch eine digitale Plattform ein „Museum“ sein, beziehungsweise sich nahtlos in ein museales Angebot integrieren – wie beispielsweise die Plattform des Museums.

Edurne Kugeler leitet seit dem 1. September 2023 die Abteilung Digitalisierung, Bibliothek und Archiv des Museums.

Objekte...

Ein einzelnes Objekt – selbst ein Kunstwerk – sagt für sich genommen nicht unbedingt viel aus. Die Einordnung und Interpretation eines jeden Objektes erfordert von Seiten der Betrachtenden gewisse Vorerfahrungen und Vorkenntnisse. Ein gewisses Vorwissen bringen wir schon alleine durch unsere bisherigen Erfahrungen mit. Eine Tasse zum Beispiel erkennen die meisten ohne weitere Informationen, weil sie in ihrem Leben schon viele Tassen gesehen haben. Je mehr man aber z. B. über diese spezielle Tasse, die vor einem steht, wissen möchte, desto mehr Kontext ist erforderlich.

Woraus besteht das Objekt? Wie ist es entstanden? Wo und von wem wurde es verwendet? Diese und weitere Fragen zu beantworten, ist eine der Aufgaben des Museums. Mit Hilfe der Sammlungsplattform beantworten wir diese Fragen, soweit wir die Antworten kennen, in Form von Metadaten (Daten über das Objekt) in drei Sprachen (Französisch, Deutsch und Englisch). Während bei den Objektmetadaten unweigerlich das Objekt im Mittelpunkt steht, bietet insbesondere das digitale Format die Möglichkeit, durch Verlinkungen darüber hinauszugehen und Objekte sowohl mit anderen Objekten als auch mit anderen Daten zu verknüpfen und dadurch neue und interessante Erkenntnisse zu gewinnen.

Impressionen vom Go-live unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections.

Impressionen vom Go-live unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections.

Impressionen vom Go-live unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections.

Impressionen vom Go-live unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections.

Impressionen vom Go-live unserer neu gestylten und erweiterten Sammlungsplattform MNAHA Collections.

…und ihr Kontext

Bei der Konfiguration von MNAHA Collections haben wir deshalb darauf geachtet, uns nicht nur auf die vielen Objekte zu konzentrieren, sondern auch zusätzliches Material online zu stellen, es mit den Objekten zu verlinken und so ebenfalls durchsuchund nutzbar zu machen. Zum jetzigen Zeitpunkt enthält die Sammlungsplattform, zusätzlich zu den über 8000 Objekten:

  • die Publikationen des Museums von 1946 bis 1980 – hauptsächlich Ausstellungskataloge; In diesem Jahr sollen die rezenten Kataloge sowie die digitalen Versionen von MuseoMag und MuseoMag Agenda ergänzt werden. Die Kataloge von 1980 bis 2010 werden ebenfalls in Zukunft digitalisiert und hinzugefügt.
  • alle im Museumsarchiv erhaltenen Ausstellungsplakate, die eine wertvolle Quelle darstellen;
  • eine erste Auswahl der Ausstellungen, die seit 1946 im Museum stattgefunden haben; jeder dieser Einträge umfasst – sofern vorhanden – die in der jeweiligen Ausstellung gezeigten Objekte, den Ausstellungskatalog und weitere Informationen aus dem Museumsarchiv sowie für Ausstellungen ab 2020 zusätzlich 3D-Rundgänge. Auch diese Rubrik wird im Laufe des Jahres weiter ergänzt.
  • Videos, in denen wir verschiedene Mitarbeitende des Museums eingeladen haben – während sie selbst die Plattform nutzen – sowohl die Objekte, die ihnen am Herzen liegen, als auch die vielfältigen Möglichkeiten der Plattform vorzustellen;
  • Resultate weiterführender Recherchen, oft außerhalb des Kontexts einer bestimmten Ausstellung, die wir als sogenannte „Stories“ publizieren; Sie bieten die Gelegenheit, die Geschichten zu erzählen, die verschiedene Objekte aus unseren vielfältigen Sammlungen miteinander verbinden. Zurzeit sind sechs Stories verfügbar, weitere werden regelmäßig hinzugefügt.

Das physische Musuem ergänzen

Unser Ziel ist es, nach und nach eine Art „digitales“ Museum aufzubauen, das das physische Museum nicht ersetzt, sondern erweitert und durch zusätzliche Möglichkeiten ergänzt. Da sich die digitale Welt in einem ständigen Wandel befindet, muss die Plattform kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse ihrer Nutzenden angepasst werden. Sollten Sie also Anregungen, Vorschläge oder Feedback für uns haben, kontaktieren Sie uns gerne unter email hidden; JavaScript is required.

Text: Edurne Kugeler - Fotos: Éric Chenal

Anlässlich des Go-lives unserer Sammlungsplattform MNAHA Collections haben wir eine neue Videoserie veröffentlicht, in der Mitglieder unseres wissenschaftlichen Teams ihre Lieblingsobjekte aus der Online-Sammlung vorstellen.